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Film Die Reise Der Pinguine 2

Kaiserpinguin

Kaiserpinguine (Aptenodytes forsteri) mit Küken

Systematik
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pinguine (Sphenisciformes)
Familie: Pinguine (Spheniscidae)
Gattung: Großpinguine (Aptenodytes)
Art: Kaiserpinguin
Wissenschaftlicher Proper name
Aptenodytes forsteri
Grey, 1844

Der Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) ist die größte Art aus der Familie der Pinguine (Spheniscidae) und zählt zusammen mit dem Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) zur Gattung der Großpinguine (Aptenodytes). Es werden keine Unterarten für den Kaiserpinguin anerkannt. Auf Grund zahlreicher Infotainment- und Dokumentarfilme zählt der Kaiserpinguin zu den bekanntesten Pinguinarten. Der Film Die Reise der Pinguine, der die Brutpflege dieser Fine art thematisiert, wurde im Jahr 2006 mit einem Oscar ausgezeichnet.

Die Bestandssituation des Kaiserpinguins wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Near Threatened (NT)" = „potentiell gefährdet" eingestuft.[1] [2]

Aussehen [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaiserpinguin erreicht eine Körpergröße zwischen 100 und 130 Zentimeter und wiegt zwischen 22 und 37 Kilogramm.[3] Es besteht weder ein Sexualdimorphismus noch ein jahreszeitlicher Unterschied in der Gefiederfärbung.

Ausgewachsene Kaiserpinguine haben einen schwarzen Kopf, ein schwarzes Kinn und eine schwarze Kehle. Der Übergang zwischen der Kehlfärbung und der gelblich-weißen Brust ist sehr scharf. Kaiserpinguine haben auffällige Ohrflecken, die etwa vier Zentimeter breit sind. Sie sind am oberen Ende leuchtend gelb und gehen dann in ein blasseres Gelb über. Dice Körperoberseite ist dunkel graublau und wirkt kurz vor der Mauser, wenn das Gefieder sehr abgetragen ist, bräunlich. Die Körperunterseite ist weiß und auf der oberen Brust gelblich überwaschen. Die Flossen sind auf der Unterseite weißlich mit einem dunklen Flecken an der Spitze. Der Schnabel ist etwa acht Zentimeter lang und sehr schmal. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel variiert je nach Individuum zwischen rosa, orange oder violett. Die Iris ist braun. Die Füße und die Beine sind schwarz, dice äußere Seite der Beine ist befiedert.

Jungvögel ähneln den Adulten, allerdings sind sie noch etwas kleiner und ihre Ohrenflecken sind anfangs weißlich. Das Kinn und dice Kehle sind weißlich grau, der Schnabel ist schwarz. Die Küken haben ein silbergraues Daunenkleid mit einer auffällig weißen Gesichtsmaske. Der Kopf ist schwarz.

Verwechslungsmöglichkeiten bestehen ausschließlich mit dem Königspinguin. Dieser ist allerdings etwas kleiner. Dice gelborangen Gefiederpartien sind etwas leuchtender und schärfer abgegrenzt als beim Kaiserpinguin. Dice Beine des Königspinguins sind außerdem nicht befiedert.

Stimme [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Links ein rufender adulter Kaiserpinguin

Kaiserpinguine haben laute trompetenartige Rufe. Ihre Lautäußerungen sind überwiegend in den Brutkolonien zu hören, gelegentlich geben sie allerdings auch auf offenem Wasser Kontaktlaute von sich. Kaiserpinguine, die an Country Kontaktrufe von sich geben, weisen in der Regel mit ihrem Schnabel nach oben. Der Kontaktruf währt etwa eine Sekunde. Rufe, dice in Zusammenhang mit der Paarbildung stehen, sind komplexer in ihrem Rhythmus und bestehen aus einer Reihe wiederholter Silben, dice von kurzen Pausen unterbrochen werden. Sie werden von beiden Geschlechtern gerufen. Der Ruf des Weibchens weist mehr Silben auf. Die Rufe sind individuell auf Grund der Reihung der Silben und den Pausen dazwischen unterscheidbar. Diese Rufe sind vor allem in der Zeit der Paarbildung zu vernehmen. Verpaarte Vögel sind nicht sehr ruffreudig, erst nach der Eiablage sind wieder Rufe zu hören. Paare rufen dann auch häufig gemeinsam.[three] [iv]

Drohrufe sind in der Regel sehr kurz und sehr variabel. Sie erinnern zum Teil an dice Kontaktrufe, ähneln gelegentlich auch einem Grunzen. Dice Kontaktrufe der Küken sind kurz und dauern etwa eine halbe Sekunde. Das individuelle Rufmuster eines Kükens entwickelt sich kurz nach dem Schlupf und verändert sich während der Nestlingszeit kaum. Der Ruf spielt eine erhebliche Rolle beim Finden von Elternvogel und Küken innerhalb der Brutkolonie.[4]

Verbreitung und Bestand [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitungs- (rot) und Brutgebiet (grün) des Kaiserpinguins

Ein Kaiserpinguin springt an der Eiskante aus dem Wasser

Der Kaiserpinguin ist zirkumpolar verbreitet und ist der am südlichsten lebende Pinguin. Er ist gleichzeitig das einzige Wirbeltier, das im antarktischen Inlandeis über längere Zeit verweilen kann. Der Lebensraum des Kaiserpinguins sind dice kalten Gewässer der antarktischen Zone. Er hält sich innerhalb der Packeisgrenzen auf. Seine Brutgebiete liegen auf Meereis zwischen dem 66° und 78° Due south. Brutkolonien finden sich am Rand von Antarktika, der antarktischen Halbinsel und angrenzenden Inseln. Irrgäste werden gelegentlich auch nördlich des 65° Southward beobachtet und sind gelegentlich auch vor Südgeorgien, der Heardinsel sowie vor Neuseeland gesehen.[3]

Der Bestand gilt als stabil. Dice Zahl der geschlechtsreifen und damit fortpflanzungsfähigen Kaiserpinguine wurde bisher auf 270.000 bis 350.000 Individuen geschätzt.[2] Neuerdings ist nach Auswertung von Satellitenaufnahmen von einer Zahl von 595.000 Tieren in 46 Kolonien auszugehen.[5] [half dozen] Brutkolonien liegen gewöhnlich auf flachem Meereis und befinden sich entweder in der Nähe der Eiskante oder bis zu xviii Kilometer weiter Inland. Häufig liegen sie im Windschatten von Eisklippen, -hügeln oder -bergen.[4]

Ernährung [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kaiserpinguin ist ein Seevogel und jagt ausschließlich im Meer. Er ernährt sich von Fischen, Tintenfischen und Krill. Kaiserpinguine jagen in Gruppen. Sie schwimmen direkt in einen Fischschwarm hinein, bewegen sich dort schnell hin und her und schnappen nach allem, was vor ihre Schnäbel kommt. Kleinere Beutetiere fressen sie direkt im Wasser, mit größeren Beutetieren müssen sie an die Wasseroberfläche kommen, um sie dort zu zerteilen. Bei der Jagd legen die Kaiserpinguine große Entfernungen zurück und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 36 km/h und Tiefen von bis zu 535 Metern. Notfalls können sie bis zu zwanzig Minuten unter Wasser bleiben. Je heller es ist, desto tiefer tauchen sie. Als Sichtjäger spüren sie die Beute nicht durch ihr Gehör oder Echolot auf, sondern müssen sie sehen, um sie zu fangen.

Schutz vor Auskühlung [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pinguine haben ein Gefieder, welches sich im Lauf der Evolution speziell angepasst hat. Sie besitzen viele kurze Federn, die zusammen ein dichtes Gefieder bilden. Mit Hilfe des Schnabels und der Füße reiben die Pinguine ihr Gefieder mit einem ölig-tranigen Drüsensekret ein, welches von der Bürzeldrüse (Hautdrüse) gebildet wird. Das Gefieder wird dadurch vollständig wasserdicht. Das Sekret hält die Federn weich und geschmeidig und hemmt außerdem das Wachstum von Pilzen und Bakterien. An der Bürzeldrüse scheidet ein Pinguin täglich bis zu einhundert Gramm Sekret aus. Pinguine wenden täglich viel Zeit für die Gefiederpflege auf. Während der einmal im Jahr auftretenden Mauser ist eine weitere Besonderheit zu beobachten. Während bei vielen anderen Vögeln sich bei der Mauser das Gefieder ausdünnt oder kahle Stellen sichtbar werden, ist dies bei Pinguinen nicht der Fall. Bei ihnen wachsen die neuen Federn unterhalb der Federschäfte des alten Gefieders. Wenn die neuen Federn größer werden, drücken sie dice alten Schäfte schrittweise nach außen, bis dice alten Federn abfallen. Dann kommt darunter bereits eine neue Feder zum Vorschein, dice die Lücke sofort schließt und damit den Wärmeschutz aufrechterhält.

Unter dem Pinguingefieder haben Pinguine außerdem noch eine dicke Fettschicht, die jedoch außer beim Kaiserpinguin nicht signifikant zum Kälteschutz beiträgt. Das Gefieder macht rund 90 % der Isolierung bei einem Pinguin aus. Im Gegensatz zu Walen oder Robben dient die Fettschicht des Pinguins hauptsächlich als Nährstoffvorrat und kaum zum Kälteschutz. Wie effizient das Gefieder verhindert, dass Körperwärme nach außen dringt, zeigt sich bei Kaiserpinguinen, die nach Schneestürmen zum großen Teil mit Schnee bedeckt sind. Der Schnee beginnt praktisch nicht zu schmelzen, weil die Temperatur an der Körperoberfläche nur unwesentlich über 0 °C liegt.

Huddle von Kaiserpinguinen[7]

Die Füße der Kaiserpinguine sind an der Unterseite nur sehr gering durchblutet und geben wenig Wärme an den eisigen Untergrund ab. Dice Füße der Männchen sind an der Oberseite, auf der das Ei liegt, stark durchblutet.

Während sich tagsüber bei Sonneneinstrahlung eine Pinguinkolonie eher unregelmäßig auf der Eisfläche verteilt, rücken die Pinguine ab Sonnenuntergang zu sogenannten Huddles („Kuschelhaufen") zusammen, um sich gegen Kälte und Wind zu schützen, insbesondere bei Stürmen ein überlebensnotwendiges Verhalten.[viii]

Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaiserpinguine mit Jungtieren

Kaiserpinguine pflanzen sich im Change von drei bis sechs Jahren erstmals fort. Sie wandern bis zu 200 Kilometer landeinwärts über das gefrorene Meer zu ihren Brutplätzen. Diese müssen in Gegenden liegen, in denen im antarktischen Sommer das Eis nicht schmilzt. Im Apr beginnt dice Paarungszeit mit der Balz und im Mai/Juni (antarktischer Wintertime) fangen sie mit der Brut an. Sie bauen kein Nest wie andere Pinguinarten, sondern bilden gemeinsam in Talsenken oder im Windschatten von Anhöhen gelegene Kolonien, in denen die Tiere frequently den Ort wechseln. An warmen Tagen ziehen sich dice Kolonien weitläufig auseinander. Dice Paarungspartner erkennen sich an stimmlichen Merkmalen, wobei die ofttimes überzähligen Weibchen um dice Gunst der Männchen buhlen. Das Weibchen legt ein einziges Ei, welches rund 450 Gramm wiegt, verlässt nach der Ablage dice Brutkolonie und kehrt ins Meer zurück, wo es auf Nahrungssuche geht. Das Männchen legt sich das Ei auf dice Füße, bedeckt es mit seiner Bauchfalte und trägt es so umher. Dabei kann es vorkommen, dass das Ei von den Füßen auf das Eis rollt. In diesem Autumn stirbt der Embryo nach ein bis zwei Minuten unweigerlich ab. Um sich vor dem eisigen Wind zu schützen, rücken die Tiere eng zusammen, wechseln jedoch ständig ihre Plätze, so dass jedes Tier mal am Rand und mal im wärmeren Inneren der kreisförmig zusammengezogenen Kolonie steht.

Die Küken schlüpfen, nach etwa 64 Tagen Brutzeit, ab Mitte Juli und haben bis zum Januar (Sommer auf der Südhalbkugel) Zeit, flügge zu werden. Sie tragen einen feinen grauen Flaum. Ihr Köpfchen ist schwarz und rund, um die Augen haben sie einen weißen Band. Zunächst verbleiben sie in der Bauchfalte der Männchen. Die Männchen füttern ihre Jungen mit einer milchigen Substanz (Trophallaxis), wobei sie während der Brutphase ein Drittel ihres Körpergewichtes verlieren.

Dice Weibchen kehren mit rund drei Kilogramm vorverdautem Fisch zum Küken zurück. Das Küken bekommt vom Weibchen seinen ersten Fisch. Nun wandern die Männchen zum Meer, um ihre Reserven aufzufüllen. Beim Austausch der sehr jungen Küken von den Vätern zu den Müttern muss der Wechsel sekundenschnell vonstattengehen, da die Küken den antarktischen Temperaturen nur wenige Sekunden standhalten. Viele Jungtiere sterben bei diesen Tauschmanövern. Dice Alttiere wechseln sich nun ständig mit der Fütterung ab. Da inzwischen Sommer in der Antarktis herrscht, zeigt sich der Vorteil dieser Brutstrategie: Das Küken benötigt viel Nahrung, um zu wachsen, und der Weg zum Meer verkürzt sich zusehends mit der zunehmenden Schmelze des Packeises.

Während die Küken auf ihre Eltern warten, schließen sie sich zu einer sogenannten Crèche, einer Ansammlung von Jungvögeln, zusammen. Sie stehen dicht beieinander, um sich vor der antarktischen Kälte zu schützen.

Bei der ersten Mauser verliert der Nachwuchs das Flaumfederkleid und bekommt das Federkleid der Erwachsenen. Im Alter von etwa sechs Monaten verlassen dice Jungtiere dice Pinguinkolonie und kehren erst drei bis sechs Jahre später dorthin zurück, um selbst zu brüten.

Natürliche Feinde [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaiserpinguine haben sehr wenige Feinde und können bis zu 50 Jahre alt werden, auch wenn sie normalerweise mit etwa 20 Jahren sterben. Die einzigen Feinde, die einen erwachsenen Kaiserpinguin im Wasser oder in der Nähe des Wassers töten könnten, sind Seeleoparden oder Orcas.

Auf dem Packeis kommt es vor, dass Raubmöwen und Riesensturmvögel Küken der Kaiserpinguine erbeuten. Die größte Bedrohung geht dabei vom Riesensturmvogel aus, der für bis zu einem Drittel der Verluste unter den jungen Kaiserpinguinen verantwortlich ist.

Filme [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der lange Marsch der Pinguine. Dokumentarfilm, Antarktische Forscher, 1997.
  • Überlebenskünstler – Kaiserpinguine in der Antarktis. Dokumentarfilm, Marco Polo Movie, 2006.
  • Happy Feet. US-amerikanisch-australischer Animationsfilm von George Miller aus dem Jahr 2006.
  • Happy Feet 2. US-amerikanisch-australischer Animationsfilm von George Miller aus dem Jahr 2011. Fortsetzung von Happy Anxiety.
  • Einem großen Publikum ist der Kaiserpinguin durch den Kinofilm Die Reise der Pinguine aus dem Jahr 2005 bekannt geworden. Dieser Film berichtet über das Wander-, Paarungs- und Brutpflegeverhalten der Kaiserpinguine aus der vermenschlichten (anthropomorphisierenden) erzählenden Sichtweise der Tiere. Er erfüllt damit nicht die strengen wissenschaftlichen Ansprüche an einen Dokumentarfilm, war jedoch kommerziell erfolgreich und wurde bei der Oscarverleihung 2006 als „Bester Dokumentarfilm (Langform)" geehrt.
  • Die Reise der Pinguine two. Dokumentarfilm von 2017.

Literatur [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tony D. Williams: The Penguins. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-854667-Ten

Weblinks [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aptenodytes forsteri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009.
  • Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Aptenodytes forsteri in der Cyberspace Bird Drove

Einzelnachweise [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aptenodytes forsteri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 3. Oktober 2017.
  2. a b Factsheet auf BirdLife International
  3. a b c Williams, S. 153
  4. a b c Williams, Due south. 155.
  5. Peter T. Fretwell, Michelle A. LaRue u. a.: An Emperor Penguin Population Approximate: The First Global, Synoptic Survey of a Species from Infinite. In: PLoS One. 7, 2012, S. e33751, doi:10.1371/journal.pone.0033751. – Zitiert nach Die wundersame Vermehrung der Kaiserpinguine – Spiegel Online. Abgerufen am 13. April 2012.
  6. Kaiserpinguine in der Antarktis Volkszählung aus dem All
  7. Jonas Plate: Swarmingübergänge in diskreten Modellen
  8. Pinguin-"Huddles": Kuscheln gegen die Kälte nordbayern.de vom 3. Juni 2011

Source: https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserpinguin

Posted by: cobbentoo1954.blogspot.com

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